Mais ist, wie du sicher weißt, eine wunderbare Futterpflanze für leistungsstarke Kühe.
Wenn du als FarmCHAMP deinen eigenen Futtermais anbauen und silieren kannst, bist du unabhängiger von externen Lieferanten und hast noch dazu die Qualität deiner Maissilage weitestgehend selbst in der Hand - eben gutes Silagemanagement.
Grund genug, um bei der Produktion der Maissilage mit großer Sorgfalt vorzugehen. Bereits kleine Fehler können leider dazu führen, dass große Teile des Futters verderben und dein ganzer Aufwand somit umsonst war. Doch keine Angst, mit diesem Ratgeber kannst du dieser Misere elegant vorbeugen. Wir zeigen dir, worauf es wirklich ankommt und welche Tricks und Kniffe du beachten solltest.
Richtiger Erntezeitpunkt von Futtermais – das Timing ist wieder einmal alles
Doch wann wird der Mais geerntet? Deine Maispflanzen wachsen prächtig und irgendwie scheint es nun langsam Zeit für die Ernte zu sein? Dann ist gutes Timing angesagt, denn wie so oft zählen auch beim Futtermais die inneren Werte, genauer gesagt der Gehalt an Trockensubstanz (TS). Als Richtschnur für ideale Erntewerte von Mais gelten 35 % TS als Durchschnitt für die gesamte Pflanze und 50 – 60 % im Maiskolben allein. Je nach Sorte, Aussaatzeitpunkt, Witterung und Standort erreichen die Maispflanzen diesen Punkt aber früher oder später.
Ein guter Anhaltspunkt für den passenden TS-Wert ist das Ende der Milch- bzw. der Anfang der Teigreife von Mais. In der Milchreife sind die Körner innen wortwörtlich noch „milchig“. Wenn du sie anritzt, tritt ein schimmernder weißer Saft aus. Bei sehr warmer Witterung kann schon einige Tage später die Teigreife einsetzen, die bei den meisten Maissorten den idealen Erntezeitpunkt ankündigt. Dann verändert sich die Farbe des Korns deutlich und etwa die Hälfte bis zwei Drittel seiner Masse weisen eine feste Beschaffenheit auf. Während der Teigreife werden vor allem Nährstoffe in das Korn eingelagert und aus dem von der Pflanze gelieferten Zucker bildet sich der Mehlkörper des Korns.
An das Ende der Teigreife schließt sich die Mehlreife an, die du daran erkennst, dass sich die Farbe der Maiskörner nur noch langsam ändert. Da hier allerdings die Verdaulichkeit der Restpflanze als auch durch den hohen TS-Gehalt, die Verdichtung im Silo eingeschränkt sein kann, ist dieser Zeitpunkt bei den meisten Maisarten allerdings für die Silierung schon nicht mehr optimal. In der Milchreife wiederum enthalten die Pflanzen noch sehr viel Feuchtigkeit, die als Sickerflüssigkeit die Milchsäuregärung stören und die notwendige schnelle Absenkung des pH-Werts verzögern könnte. Es gilt also bei der Maisernte mit einigem Fingerspitzengefühl den richtigen Moment abzupassen. Für dich als FarmCHAMP sollte das aber mit diesem geballten Fachwissen ja nun kein Problem mehr sein.
Geerntet wird dann mit einem Feldhäcksler, der die Maispflanzen in ca. 4-8 mm große Stücke zerkleinert. Da deine Kühe mit komplett erhaltenen Maiskörnern aber nicht viel anfangen können, musst du die Einstellung des Corn Crackers überwachen und optimieren, damit auch alle Maiskörner zerquetscht werden. Damit können deine Tiere auch vom hohem Nährwert der Kolben profitieren.
Maissilage herstellen: Ab ins Silo – aber richtig
Sobald du deine Ernte heil ins Silo gebracht und vernünftig verdichtet hast, heißt dein neues Ziel, es luftdicht abzudecken. Damit verhinderst du, dass unliebsame Pilze und Hefen durch eindringenden Sauerstoff aktiviert werden und Schaden anrichten. Eine gute Maissilage, die deinen Kühen schmeckt und bekommt, muss direkt am Anfang schnell einen niedrigen pH-Wert erreichen und diesen auch halten. Dieser wird durch ausreichend gebildete Milchsäure erreicht und gibt den Gärschädlingen keine Chance zur Vermehrung.
Mais - perfekt für dein Silo
Um die gute Eignung von Mais als Silopflanze zu verstehen, ist ein bisschen Theorie nötig. Mit einigen wichtigen Begriffen im Hinterkopf kannst du dich als FarmCHAMP ganz easy mit anderen Landwirten austauschen, da jeder gleich weiß, wovon die Rede ist.
Allgemein ist die Vergärbarkeit der Futterpflanzen recht unterschiedlich. Um Vergleiche unter den einzelnen Pflanzenarten möglich zu machen, wird die Eignung für Silage im sogenannten Vergärbarkeitskoeffizienten angegeben. Wie gut dieser ist, wird vom Gehalt an Zucker und Trockensubstanz sowie von der Pufferkapazität beeinflusst. Die Pufferkapazität gibt dabei die Menge an Milchsäure an, die notwendig ist, um ein Kilogramm Trockenmasse des Futters auf einen pH-Wert von 4 zu bringen. Hohe Protein- und Aschegehalte binden Milchsäure mit der Folge, dass größere Säuremengen zur pH-Wert-Absenkung nötig sind.
Nach der Theorie jetzt wieder zurück zu unserem Mais: Dieser ist als Siliergut ein echtes Musterkind, denn er zeichnet sich sowohl durch ausreichende Mengen an vergärbarem Zucker als auch durch eine geringe Pufferkapazität aus. Damit gehört Mais zu den leicht vergärbaren Futterpflanzen. Auch ist in unseren Lagen in aller Regel ein guter Besatz an natürlich vorkommenden Milchsäurebakterien, also den kleinen Helfern, die für eine ordentliche Milchsäuregärung sorgen, auf den Maispflanzen vorhanden. Damit kannst du das schnelle Absenken des pH-Wertes meist ohne Sorge ebendiesen Bakterien überlassen.
Wenn du deinen Tieren Mais im wahrsten Sinne des Wortes schmackhaft machen möchtest, dann peilst du am besten einen pH-Wert kleiner 4,5 und einen niedrigen Besatzwert an Hefen, Schimmelpilzen und anderen Gärschädlingen an. Dann fressen deine Tiere deine Maissilage garantiert auch mit Genuss und du weißt ja, das zahlt sich in Form von hoher Milchleistung, stabiler Gesundheit und glücklichen Kühen aus. Und was willst du mehr? ;-)
Probleme mit Nacherwärmung – lästig und teuer
So weit so gut, du hast deinen wertvollen Mais zum richtigen Zeitpunkt geerntet, heil ins Silo gebracht und die Gärung hat auch wunderbar funktioniert. Doch trotzdem solltest du als schlauer FarmCHAMP immer noch auf der Hut sein, denn oft kommt es nach dem Öffnen der Silage zur gefürchteten Nacherwärmung.
Besonders betroffen sind in erster Linie die Ränder und die oberen Schichten der Silage. Nacherwärmung klingt jetzt an und für sich nicht besonders schlimm, kann aber letztendlich dazu führen, dass wesentliche Teile der Silage verderben. Dies liegt daran, dass durch Sauerstoff, der in nicht sorgfältig verdichtete Bereiche eindringt, bestimmte Hefearten zu wachsen beginnen. Diese verschwenden wertvolle Energie, schmälern die Futterqualität und Hygiene immens und bieten weiteren Gär- und Siloschädlingen wie Schimmelpilzen und Bakterien beste Lebensbedingungen. Obwohl zu Anfang meist nur die oft weniger gut verdichteten Randschichten betroffen sind, können Schimmelpilze, Hefen und Bakterien leicht auf das gesamte Silo übergreifen und du stehst mit einer großen Menge verdorbenem Futter da. Ein Szenario also, dass du unbedingt vermeiden solltest.
Maissilage: Kampf der Nacherwärmung
Zwar ist eine Nacherwärmung eine ziemlich ungünstige Sache für jeden landwirtschaftlichen Betrieb, dennoch bist du dem als FarmCHAMP natürlich nicht hilflos ausgeliefert.
Wie so oft im Leben zahlt sich auch hier etwas Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt bei der Arbeit aus und wenn du ein paar wichtige Eckpunkte bedenkst, ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schiefgeht auch wirklich minimal.
Besonderen Wert solltest du beim Aufbau deines Silos auf die Lagerdichte des Erntegutes legen, denn je weniger Trockensubstanz je Kubikmeter eingelagert wurde, desto mehr Sauerstoff kann in der Regel eindringen. Der kritische Bereich erstreckt sich hier auf alles, was unter 180 kg an Trockensubstanz pro Kubikmeter liegt. Im Idealfall sind zwischen 30 und 35 % an Trockensubstanz in der Silage und damit zwischen 230 und 270 Kilogramm Trockensubstanz pro Kubikmeter enthalten. Sollten deine Werte unterhalb dieser Richtlinien liegen, solltest du unbedingt auf einen genügend großen Vorschub bei der Entnahme achten, damit sich Hefen und Schimmelpilze nicht zu schnell vermehren können.
Vor allem die Randbereiche sind oft nicht optimal verdichtet, da die maximale Schichtdicke von 30 cm bei der Silobefüllung in der Praxis häufig nicht eingehalten, da die Ernte- und Transportleistung der Häckselketten stark gestiegen ist. Bei Mengen ab 100 Tonnen pro Stunde kann die Verteil- und Walztechnik oftmals nicht mehr mithalten, da dafür eigentlich viel längere Siloanlagen nötig wären, als sie bei den meisten Betrieben zu finden sind.
Hast du dich schon mit neuen Maschinen ausgestattet, dann denkst du in bester FarmCHAMP-Manier am besten gleich ein Stück weiter und verlängerst dein Silo auf mindestens 50 m. Damit kannst du von der neuen Technik auch in vollem Umfang profitieren und gleichzeitig sicherstellen, dass deine Silage ordentlich verdichtet wird. Aber nicht nur durch gewissenhaftes Arbeiten und einen angepassten Siloumfang kannst du der gefürchteten Nacherwärmung Einhalt gebieten, sehr bewährt hat sich auch der Einsatz von Siliermitteln, die dem ungeliebten Phänomen von vornherein vorbeugen.
Unsere Siliermittel für deine Maissilage
Bei uns findest du online eine ganze Reihe an tollen Siliermitteln, die perfekt auf deine Maissilage abgestimmt sind und sie effektiv vor Nacherwärmung schützen.
SiloSolve FC enthält unter anderem heterofermentative Milchsäurebakterien, die dein Siliergut nach der natürlicherweise bei Mais sehr schnell einsetzenden Gärung zuverlässig über lange Zeit kühl und frisch erhalten. Noch dazu kannst du es sowohl für Silo- und Energiemais sowie Feuchtmais und CCM (Corn-Cob-Mix) nutzen, denn wir wissen, du als zeitgemäßer FarmCHAMP musst so flexibel wie möglich sein.
Josilac extra und Josilac ferm sind die Spezialisten gegen Nacherwärmung und Schimmelbildung. Sie enthalten heterofermentative Bakterienstämme, die dir frisches, kühles Grundfutter garantieren und deine Silage vor Nacherwärmung schützen. Sie sind speziell geeignet für schwierige Ausgangsbedingungen wie ...
- geringer Vorschub,
- hoher Hefen- und Schimmelpilzbesatz
- sehr trockene Siliergüter
- großen Anschnittsflächen

Maissilage - Tipps für echte Profis
Mais silieren - so geht's richtig




Zielwerte einer optimalen Maissilage | |
Trockenmasse der Gesamtpflanze | 30 – 35% |
Rohprotein | 70 – 90 g/ kg TM |
Rohfaser | 170 – 200 g/ kg |
Netto-Energie-Laktation | Über 6,5 MJ pro kg Trockenmasse |
Stärke und Restzucker | Über 300 g pro kg Trockenmasse |
NDF | 35 – 40% in der Trockenmasse |






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