Milchkühe mit Grundfutter zu versorgen, das auf den Flächen rund um den Betrieb wächst, ist nur auf den ersten Blick eine kostengünstige Lösung. Denn tatsächlich müssen Landwirte viel Arbeitszeit und Geld in die Grundfutterproduktion investieren. Ihr Ziel sollte daher sein, den maximalen Ertrag aus ihren Ernten herauszuholen und die vorhandene Qualität bestmöglich abzusichern, um kostspielige Futterzukäufe möglichst zu vermeiden. Das gilt besonders in Zeiten des Klimawandels, da wegen Unwetter- und Dürregefahr mit Mengen und Qualitätseinbußen zu rechnen ist.
Wie Siliermittel Ihnen hierbei helfen, stabile Silagen zu erhalten und somit Geld zu sparen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Die Lösung für stabile Silagen: Zugabe von Milchsäurebakterien
Entscheidend für das Gelingen qualitativ hochwertiger Silagen sind Milchsäurebakterien. Sind sie in ausreichender Menge im Siliergut vorhanden, wandeln sie den dort enthaltenen Zucker zu Milchsäure um. So halten sie die Silage stabil und verhindern den Verderb. Leider ist aber nie klar ist, ob der natürliche Besatz der Pflanzen mit entsprechenden Bakterien für einen erfolgreichen Silierprozess ausreicht. Deshalb kommen Siliermittel zu Einsatz, die dem Siliergut Milchsäurebakterien zuführen.
Die Produktion von Milchsäure durch die Milchsäurebakterien beschleunigt das Absinken des pH-Werts in der Silage. Das vermindert die Gefahr von Nährstoffverlusten durch Fehlgärungen, die von ungewollten Schadkeimen ausgelöst werden.
Das Ergebnis sind hohe Energiegehalte sowie hochwertigere Proteine in der Silage. Das trägt unter anderem zu einer besseren Verdaulichkeit des Grundfutters bei und hilft außerdem dabei, Krankheiten wie Euterentzündungen oder Klauenrehe vorzubeugen, da die Bildung von biogenen Aminen vermindert wird. Fest steht auch: Energiereiches Grundfutter ist für Kühe schmackhaft und lässt sie instinktiv zwischen 5 und 10 % mehr Futter aufnehmen. Und das kann die Milchleistung jedes Tieres um bis 1,2 kg pro Tag erhöhen. Kurz: Siliermittel leisten einen wichtigen Beitrag zur Fütterungseffizienz und Wirtschaftlichkeit.
Worauf bei der Wahl eines geeigneten Siliermittels geachtet werden muss,
erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Wirtschaftlichkeit der Siliermittel
In beiden Fällen zeigt sich eine positive Kapitalrendite beim Einsatz von Siliermitteln in Mais-Silage. Zusätzlich zu den o. g. Ergebnissen ist immer der Einfluss der Futterqualität auf die Gesundheit der Kühe mit einzubeziehen. Je nach Betrieb und Management kann der Einfluss beträchtlich sein und sollte unter keinen Umständen vernachlässigt werden.
Die Auswahl des richtigen Siliermittels
Bei der Auswahl des passenden Siliermittels hilft das Siliermittel DLG-Qualitätssiegel, welches über die Wirkungsrichtung des jeweiligen Produktes informiert. Hierbei werden Siliermittel in folgende sechs Kategorien unterteilt:
Bei Siliermitteln der Kategorie 1 werden der Siliervorgang durch homofermentative Milchsäurebakterien beschleunigt und die Buttersäurebildung unterdrückt. Um eine genauere Zuordnung zum eigenen Siliergut treffen zu können, wird in folgende Gruppen unterteilt:
Verbesserung der Vergärung von…
|
1a | schwer silierbarem Erntegut (< 25% Trockenmasse) |
| 1b | leicht bis mittelschwer silierbarem Erntegut im unteren TM-Bereich |
| 1c | leicht bis mittelschwer silierbarem Erntegut im oberen TM-Bereich |
| 1d | speziellen Futterarten |
In Kategorie 2 werden Siliermittel eingeordnet, die die aerobe Stabilität (Haltbarkeit & Lufteinfluss) durch heterofermentative Milchsäurebakterien verbessern.
Kategorie 3-6 beschreiben Siliermittel für Sonderfälle:
| 3 | Reduzierung des Gärsaftablaufes |
| 4a | Verbesserung der Futteraufnahme |
| 4b | Verbesserung der Verdaulichkeit |
| 4c Milch | Verbesserung des Milcherzeugungswertes |
| 5 | Verhinderung von Clostridien |
Verbesserung des Methanerzeugungswertes von Silagen durch…
| 6a | Reduzierung von Gärverlusten |
| 6b | Reduzierung von Nacherwärmung |
| 6c | Sondereffekte |
Unsere Siliermittel-Empfehlungen für Sie:
Grassilage
Als Siliermittel für Grassilage empfehlen wir je nach individueller Ausgangslage oder Ziel Josilac® classic, Josilac® grass oder Josilac® combi. Alle Produkte sind DLG-geprüft. Sie können für Gras, Kleegras und Leguminosen mit einer Trockensubstanz von 25 - 40, bzw. 45 % eingesetzt werden.
In unserem Ratgeber erfahren Sie wie Ihnen die beste Grassilage gelingt.
Maissilage
Wir empfehlen für Maissilage die Siliermittel Josilac® ferm und Josilac® extra. Durch hocheffiziente heterofermentative Bakterienstämme schützen beide Produkte verlässlich vor Nacherwärmungen und sorgt für hohe Futterwerte. Sie sind speziell geeignet für schwierige Ausgangsbedingungen, etwa trockene Siliergüter, oder hoher Hefe- und Schimmelpilzbesatz.
In unserem Ratgeber erhalten Sie außerdem wertvolle Tipps für die beste Maissilage.
Die Josilac® Siliermittel Sorten im Vergleich:
Siliermittel für ökologisch wirtschaftende Betriebe
Auch für ökologisch wirtschaftende Betriebe gibt es spezielle biologische Siliermittel, die den geforderten Produktionsrichtlinien entsprechen. Unsere Empfehlung sind hier Josilac® classic, Josilac® extra. Auch SiloSolve FC ist für den Einsatz auf Ökobetrieben geeignet.
Wie setze ich Siliermittel richtig ein?
Für den optimalen Einsatz flüssiger Siliermittel bedarf es entsprechender Dosiergeräte am Ladewagen oder Häcksler. Es gilt: Je gleichmäßiger der Auftrag auf das Schnittgut, desto schneller und effektiver können die Produkte ihre Wirkung entfalten. In einem Mischbehälter wird das Siliermittel dafür mit Wasser auf die gewünschte Dosierung verdünnt. Die Verteilung des Siliermittels kann auf das Schwad direkt, am Pickup von Ladewagen oder Presse, am Häcksler im Auswurfturm oder mit Siloverteiler auf dem Silo erfolgen.
Wir empfehlen unsere SprayCHAMP Dosiergeräte für das optimale Aufbringen biologischer Siliermittel und Siliersalzlösungen. Zur einfachen Montage an Feldhäcksler, Ladewagen, Presse, Schwader oder Siloverteiler. Sie sind mit elektronischen Drehzahlstellern für das stufenlosen Regulieren der Pumpe vom Schleppersitz aus ausgestattet.
Im Ratgeber zu unserer SprayCHAMP Dosiertechnik finden Sie genauere Informationen zur Berechnung der genauen Menge und Anwendung.
Fazit
Es besteht kein Zweifel daran, dass sich der Einsatz von Siliermittel bei der Grundfutterproduktion lohnt. Siliermittel sorgen dafür, dass qualitativ hochwertige Silagen entstehen und dass das Grundfutter konstant haltbar bleibt. Der Landwirt profitiert, weil er weniger Kraftfutter zukaufen muss und seine Herde sich gesund und leistungsstark entwickelt.
