
Den Begriff Mykotoxine hast du inzwischen sicher schon öfter gehört oder gelesen – ist das denn eigentlich so ein wichtiges Thema?
Auf jeden Fall! Denn Mykotoxine können dir und deinen Tieren echte Steine in den Weg legen und unbemerkt massive Schäden bei deiner Milchviehherde anrichten.
Was genau man sich darunter genau vorstellen kann, welche Mykotoxine es im Futter gibt, welche Auswirkungen sie auf deine vierbeinigen Mitarbeiter haben können und was du dagegen unternehmen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber. Bleib dran und sei in Zukunft den Mykotoxinen immer einen Schritt voraus!
Inhaltsverzeichnis
Was genau sind Mykotoxine?
Wie können Mykotoxine deine Milchkühe beeinflussen?
Welche Mykotoxine gibt es?
Wie erkenne ich, welche Pilzart mein Futtermittel befallen hat?
Ich habe (vielleicht) Mykotoxine im Futter - was soll ich jetzt tun?
SilCHAMP myco - dein Partner im Kampf gegen Mykotoxine
Ganz kurz die Basics: Der Begriff „Mykotoxine“ umfasst eine Vielzahl natürlicher Substanzen, die von (Schimmel-)Pilzen produziert werden. Man kennt heute über 500 verschiedene Arten dieser Stoffwechselprodukte und da viele von ihnen negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier haben können, werden diese Substanzen als Mykotoxine, also übersetzt als „Pilzgifte“ bezeichnet.
Da sie in vielen verschiedenen Futterarten vorkommen und bei deinen Milchkühen eine Vielzahl von Problemen hervorrufen können, solltest du das Thema Mykotoxine gerade bei Bestandsproblemen immer mit auf dem Radar haben.
Wie können Mykotoxine deine Milchkühe beeinflussen?
In Extremfällen können Mykotoxine zu seuchenhaften Abortgeschehen, Todesfällen oder massivem Milchrückgang in der Herde führen – diese Fälle sind jedoch eher selten. Sehr viel häufiger zeigen sich Mykotoxinbelastungen in subtilen Problemen: Die Kühe geben weniger Milch als erwartet, nehmen etwas schlechter auf als üblich oder vielleicht steigen auch nur die Zellzahlen aus unerfindlichen Gründen an.
Die Schwierigkeit bei den Mykotoxinen ist, dass diese Probleme eher unspezifisch sind und sich oft schleichend einstellen. Aber da du als FarmCHAMP auf Zack bist und deine Herde genau im Auge hast, läuten bei solchen Veränderungen bereits die Alarmglocken!
Grundsätzlich sind Milchkühe sogar eher weniger anfällig für Mykotoxine als wir Menschen – denn viele dieser unliebsamen Stoffe werden bereits durch das Pansenmikrobiom abgebaut oder inaktiviert. Aber es gibt auch eine Reihe von Stoffen, die im Pansen nicht inaktiviert werden und dann im empfindlichen Gleichgewicht der Wiederkäuerverdauung umso mehr Schaden anrichten können.
Besonders gefährdet sind übrigens die Kühe, die sich gerade in der Transitphase befinden. Durch die Stoffwechsel- und Fütterungsumstellung, die Geburt und die einsetzende Milchleistung sind diese Tiere ja ohnehin schon stark gefordert. Dieser Stress führt zu einer geschwächten Abwehrleistung - darum sind sie in dieser Zeit nicht nur grundsätzlich anfälliger für Krankheiten und Stoffwechselentgleisungen, sondern auch für die schädlichen Auswirkungen der Mykotoxine. Während andere Herdenmitglieder geringe Toxinkonzentrationen noch kompensieren können, zeigen sich die Folgen einer Mykotoxinkontamination daher oft als erstes bei den Transit-Tieren.
Hauptentstehungsort hoher Mykotoxinkonzentrationen sind übrigens alle Arten von Silagen, die keinen perfekten Gärprozess durchlaufen haben. Auch in Heu und Stroh kommen Mykotoxine vor, jedoch seltener und meist in geringeren Konzentrationen.
Aber trotzdem Vorsicht: Bei Trockenstehern, deren Ration höhere Anteile an Heu und Stroh enthält, reichen diese Konzentrationen teilweise doch schon aus, um zu gesundheitlichen Problemen zu führen. Ebenso, kann es zu Problemen kommen, wenn die Einstreu Mykotoxin belastet ist.
Abbildung 1: die unterschiedlichen Effekte von Mykotoxinen auf Milchkühe
Wie genau und wie stark sich eine Mykotoxinbelastung auf deine Tiere auswirkt hängt natürlich von verschiedenen weiteren Faktoren ab:
- Die Menge und Art der Mykotoxine,
- sowie die Dauer der Aufnahme,
- der Immunstatus des Einzeltiers und
- zusätzliche Stressfaktoren wie
- Umstallung,
- Hochträchtigkeit und
- Hochlaktation.
Es handelt sich um ein komplexes und nicht ganz leicht zu durchschauendes Problem und bedarf daher deiner besonderen Aufmerksamkeit.
Es gibt eine Vielzahl mykotoxinbildender Pilzarten und noch viel mehr unterschiedliche Mykotoxine. Zudem kommt es immer wieder vor, dass durch die diversen Futterquellen (Grass-Silage, Maissilage, Kraftfutter) verschiedene Mykotoxine in der Ration sind. Dies kann zu synergistischen oder additiven Effekten führen.
Die für die Milchwirtschaft wohl bedeutendste Schimmelpilzgattung heißt Fusarium und produziert diverse Toxine wie Zearalenon, Deoxynivalenol und Fumonisin. Vor allem Getreide, Gräser und Mais sind hier gefährdet!
Das Mykotoxin Zearalenon ist sehr potent und hat dieselbe Wirkung wie das körpereigene Hormon Östrogen. Dadurch spielt es eine große Rolle in allerlei Fruchtbarkeitsproblemen, denn es kann den Hormonhaushalt deiner Milchkühe völlig aus der Bahn werfen. Das wiederum kann zu Aborten führen, die Einnistung von Embryonen erschweren, Scheidenentzündungen verursachen, bis zur Unfruchtbarkeit (auch bei Bullen) und zur verfrühten Aufeutern bei Färsen führen, was wiederum den ordnungsgemäßen Start in die erste Laktation behindert und damit die Milchleistung reduziert.
Deoxynivalenol (DON) ist auch unter dem Namen „Vomitoxin“ bekannt, gehört zur Gruppe der Tricothecenes-Mykotoxine und wirkt auf Gehirn, Haut, Verdauungstrakt und Blutbild. Gerade bei Pansenazidosen (auch subklinischen) können größere Mengen des Toxins in den Kreislauf gelangen und zu reduzierter Futteraufnahme und damit reduzierten Gewichtszunahmen, absinkender Milchleistung sowie zu Durchfall, Reproduktionsstörungen und Abwehrschwäche führen.
Fumonisin, ein weiteres Mykotoxin von Fusarium-Arten, führt zu ähnlichen Symptomen wie Deoxynivalenol.
Ja, Penicillium hat etwas mit Penicillin zu tun: auch das Antibiotikum Penicillin wird aus Arten dieser Pilzfamilie gewonnen! Diverse Penicilliumarten produzieren jedoch auch wichtige Mykotoxine wie Ochratoxin A oder Patulin.
Ochratoxin A wird in einem intakten Pansen zum Großteil inaktiviert, bei Stoffwechselentgleisungen kann es jedoch durchaus relevant werden und verursacht unter anderem Lungenödeme (was beispielsweise zu häufigerem Auftreten oder einer Verschlimmerung von Pneumonien führen kann). Höhere Dosen dieses Toxins können zum Tode führen!
Patulin dagegen ist ein weniger potentes Gift und kommt zwar eigentlich vor allem auf verrottenden Früchten, aber leider auch in Getreide und Silagen vor. Größere Mengen Patulin können zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt führen, was sich dann in dunklerem bis schwarzem Kot äußert.
Verschiedene Arten von Aspergillus, mit einem breiten Spektrum verschiedener Mykotoxine, kommen auf unseren Futtermitteln vor, so zum Beispiel Aspergillus fumigatus oder Aspergillus flavus. Letzterer produziert unter anderem das Aflaxtoxin B1, welches lebertoxisch wirkt – was den Stoffwechsel und damit die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Milchkühe drastisch schwächen kann. Auch erhöhte Zellzahlen können auf Aflatoxin B1 zurückgeführt werden. Wichtig zu wissen: Aflatoxine können in die Milch gelangen und damit auch den Menschen gefährden, wodurch es zu Einschränkungen bei der Milchlieferung kommen kann.
Ochratoxin A hingegen (ein Produkt von Aspergillus fumigatus und Penicillium, siehe dort) wirkt nierentoxisch. Auch Patulin, Gliotoxin und viele andere Mykotoxine können von Aspergillusarten produziert werden.
Der besser als „Mutterkorn-Pilz“ bekannte Claviceps purpurea befällt verschiedene Getreidesorten und bildet sogenannte Ergotalkaloide, die schon in geringen Dosen zu Aborten, Krämpfen, Nekrosen oder durch Atemlähmung direkt zum Tode führen können. Typisch sind auch unregelmäßige Brunstzyklen, niedrige Konzeptionsraten und gehäuft Ovarialzysten. Neben diesen Hauptsymptomen können aber auch eine reduzierte Futteraufnahme, Milchleistungsrückgang, Verhaltensstörungen und Hautveränderungen vom Mutterkorn verursacht werden.
Wichtig: 5 bis 10 Gramm Mutterkorn sind für einen Menschen bereits tödlich.
Zu den Begrifflichkeiten: Während Claviceps purpurea der „purpurfarbene Mutterkorn-Pilz“ ist, wird nur die schwarze, trockene Dauerform des Pilzes als eigentliches „Mutterkorn“ (Secale cornutum) bezeichnet.
Wie erkenne ich, welche Pilzart meine Futtermittel befallen hat?
Ein Mykotoxin kommt selten allein. Wie oben bereits dargestellt können die meisten Schimmelpilzarten eine ganze Reihe von Toxinen produzieren, deshalb sind die Futtermittel meist gleich mit mehreren Toxinen kontaminiert. Für eine genaue Analyse des Pilzbefalls und der Mykotoxin-Kontamination bieten wir dir als FarmCHAMP spezielle Untersuchungen an. Da ein Befall nicht immer äußerlich sichtbar ist, bringt nur eine solche Untersuchung Gewissheit.
Wir sind Profis für Mykotoxinanalysen: schaue doch mal auf unserer Website nach. Bei Fragen melde dich gerne direkt bei uns.
Sollte jedoch bereits oberflächlicher Schimmel sichtbar sein, so kannst du anhand dieser Tabelle eine erste Einschätzung vornehmen:
Pilzart | Färbung | Gebildete Mykotoxine |
Penicillium | Grün-Blau | Ochratoxine, Citrinin, Patulin, Cyclopiazonsäure, Penitrem, Verrucologen |
Aspergillus | Gelb-Grün | Aflatoxine, Ochratoxine, Patulin, Gliotoxin, Cyclopiazonsäure, Citreoviridin, Citrinin, Fumitremorgine, Verrucologen |
Fusarium | Pink-Weiß | Zeralenone, Trichothecene, Fumonisin |
Anhand der Symptome deiner Herde und der Beurteilung des sichtbaren Schimmels kannst du schon etwas besser einschätzen, welches Toxin vorliegen könnte. So kannst du deine Futtermittel gezielt testen lassen.
Ich habe (vielleicht) Mykotoxine im Futter - was soll ich jetzt tun?
Wie kannst du als FarmCHAMP deine Milchkühe und auch Kälber vor Mykotoxinen schützen?
Zuallererst natürlich durch eine gute Futtermittelpraxis, angefangen beim Anbau bis hin zur Silierung und Verfütterung. Aber wir wissen auch: es läuft eben nicht immer alles nach Plan. Du vermutest Mykotoxine im Futter oder hast vielleicht sogar schon einen positiven Test vorliegen?
Stark kontaminierte Chargen solltest du zwar auf keinen Fall verfüttern, daran führt kein Weg vorbei. Leichte Mykotoxin-Belastungen müssen aber nicht unbedingt die Entsorgung einer ganzen Silocharge notwendig machen. In Zeiten der Futtermittelknappheit ist das oft auch einfach nicht möglich. Trotzdem musst du deine Kühe diesen schädlichen Giftstoffen nicht einfach schutzlos ausliefern.
Für diesen Fall haben wir dir mit SilCHAMP myco einen kompetenten Helfer im Kampf gegen die Mykotoxine im Futter zur Seite gestellt: SilCHAMP myco ist ein einzigartiger Spezialfutterzusatz zur Bindung und Deaktivierung von Mykotoxinen!









Mykotoxine beim Rind:
Aflatoxine, Fumonisine und Co

"Besser geht immer!
Als Rindertierärztin stehe ich jeden Tag auf verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben:
Ich sehe die Futtertische, die Silos, die Kühe und Kälber - und überall Potential, immer noch ein bisschen besser zu werden.
Gerne trage ich mit meinem Wissen aus Studium, Wissenschaft und Praxis dazu bei!"
Über Nina: (Autorin)
SilCHAMP myco – Dein Partner im Kampf gegen Mykotoxine!
SilCHAMP myco wirkt DREIFACH:
Adsorption: Durch eine spezielle Mineralmischung, die synergistisch wirkt und unter anderem Bentonit enthält, werden Aflatoxine im Verdauungstrakt sehr effektiv gebunden und auf diese Weise unschädlich gemacht.
Biotransformation: Speziell patentierte Mikroorganismen aus der Familie der Coriobacteriaceae, nehmen sehr effektiv Trichothecene, wie z.B. Deoxynivalenol (DON) in ihren Stoffwechsel auf, bauen sie um und neutralisieren sie (Biotransformation). Somit sind alle Anforderungen der Europäischen Kommission in Bezug auf Sicherheit und Wirksamkeit zum biologischen Abbau von Deoxynivalenol erfüllt.
Schutz: Zusätzlich unterstützt eine speziell abgestimmte Mischung aus beigemischten Kräutern, Hefen und Algenkalk die Leber und das Immunsystem deiner Tiere und hilft so bei der Ausscheidung der Toxine.
--> Dreifach GUT
SilCHAMP myco wird erst bei der Fütterung zugemischt und schützt dann deine Tiere vor den schädlichen Wirkungen direkt beim Fressen!
Wieviel SilCHAMP myco du in dein Futter mischen solltest, hängt natürlich von dessen Mykotoxinbelastung ab: Darum wird zunächst der Gehalt an Deoxynivalenol (DON) als Leittoxin bestimmt. Die benötigte Menge liegt dann abhängig vom Ergebnis etwa zwischen 1,5kg bis 3,5kg SilCHAMP myco pro Tonne Futter.
Gib den Mykotoxinen keine Chance und lass dich jetzt beraten!

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