
Hundekot auf Wiesen - gefährlich und unhygienisch
Ein Spaziergang mit ihrem Haustier macht echten Hundeliebhabern zwar Freude, als Landwirt kennst du aber sicher auch die Schattenseiten des regen Spazierbetriebs: Nicht selten ist das Grünland, das für die Futtergewinnung vorgesehen ist, durch Hundekot, aber auch durch Müll, Zigaretten, etc. verunreinigt. Was aus Sicht einiger Hundehalter nur ein kleiner Fehler ist, birgt für Landwirte erhebliche Risiken. Doch warum ist das so und was kannst du dagegen tun?
Neospora Caninum – Parasit im Hundekot
Hunde dienen als Endwirte für den gefürchteten Parasiten Neospora Caninum, der weltweit die häufigste Ursache für Fehlgeburten bei Rindern ist. Um den eigenen Viehbestand zu sichern und unnötige und hohe Kosten zu vermeiden, ist das Vorbeugen eines Befalls also unentbehrlich. Gerade, wenn sich in deinem Stall Fehlgeburten und Aborte häufen, macht es Sinn, deine Tiere einmal auf diesen ungebetenen Gast untersuchen zu lassen.
Um den Parasiten zu übertragen, müssen Hunde selbst infiziert sein. Das passiert z. B. über das Fressen von befallenem rohen Fleisch eines Zwischenwirts, wie Rindern, Büffeln, Schafen, Ziegen, Pferden und Füchsen. Gelangen die Hinterlassenschaften des betroffenen Hundes ins Grünland und anschließend ins Futter, können letztendlich auch die damit ernährten Tiere befallen sein. Die Kothaufen fremder Hunde im Grünland sind zwar eine sehr offensichtliche Gefahrenquelle, aber nicht nur fremde Hunde können Überträger des Parasiten sein. Das Risiko ist gerade beim eigenen Hofhund besonders hoch. Diese können schnell und unbeobachtet mit Neospora Caninum befallenes Nachgeburts- oder Abortsmaterial stibitzen und fressen oder sogar ihr Geschäft in der Nähe des Futters erledigen.
Fehlgärungen durch Hundekot
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Effekt von Hundekot im Grünland sind mögliche Fehlgärungen bei der Silierung von verunreinigtem Gras. Je nachdem, wie viel Fäkalien sich im Rohmaterial befinden und ob und welche Hilfsmittel du bei der Silierung verwendest, kann die Verschmutzung des Siliermaterials einen großen Teil, in extremen Fällen sogar die ganze Einheit unbrauchbar machen. Auch, wenn du kein Silo herstellen und das Grünfutter frisch verwenden oder sogar verkaufen willst, sinkt dessen Wert erheblich – ein Verlust, den es zu vermeiden gilt.
Gegen Hundekot auf Wiesen - Was tun?
Aufklärung bei Verbrauchern hilft
Im Kampf gegen unerwünschte Fäkalien im Grünland gilt: Vorbeugen ist besser als den Schaden hinterher wieder beseitigen zu müssen. Das Aufsammeln der Hundehaufen ist zwar meist nötig, besser ist es aber, diese gar nicht erst in die Wiese gelangen zu lassen.
Um das zu erreichen, ist es wichtig, die Hundehalter direkt aufzuklären. Eine Möglichkeit dafür sind gut sichtbare Hinweisschilder, die darauf aufmerksam machen, dass das Grünland der Futtererzeugung dient und darum nicht mit Hundekot verunreinigt werden darf. Eventuell kannst du auch hier in die Vorreiterrolle treten und gemeinsam mit der örtlichen Gemeinde bzw. Stadt auch in größere Informationstafeln investieren.
Was du als Landwirt tun kannst
Auch du als Landwirt bist gefordert und kannst mit ein paar einfachen Hinweisen Gutes tun:
- Halte freilaufende Hunde von deinen Ställen fern.
- Entsorge Nachgeburten deiner Rinder schnell und sicher.
- Halte dein Futter und deine Futtertische sauber.
- Lasse deine Kühe bei vermehrten Auftreten von Fehl- oder Totgeburten auf Neospora caninum untersuchen und merze dabei infizierte Rinder.
Fazit
Hundekot im Grünland ist also alles andere als appetitlich und stellt ein hohes Risiko für deinen Betrieb dar. Du brauchst aber nicht tatenlos zuzusehen, wie das Futter für deine Tiere verschmutzt wird und du tust gut daran, hier so viel Vorsorge wie möglich zu leisten. Deine Tiere und dein Betrieb werden es dir danken.
Diese Ratgeber-Themen könnten dich ebenfalls interessieren!
Durchfall beim Kalb vermeiden
Durchfall beim Kalb – handele entschlossen und erfahre mehr in unserem Ratgeber.
Milchfieber vermeiden
Milchfieber bei der Kuh. So schaffst du Abhilfe.
Ketose bei der Kuh
Alles rund um das Thema Ketose: Anzeichen, Ursachen und Behandlung.