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Pansenazidose – häufig unerkannt!
Man riecht an Futter

Pansenazidose – häufig unerkannt!

Mechanismen der Pansenazidose

Wie alle Wiederkäuer zeichnen sich Kühe durch ihre Fähigkeit aus, Futter zu verdauen, das schwer verdauliche Fasern (Hemicellulose und Zellulose) enthält. Bakterien, Pilze und Protozoen verwerten diese Futterbestandteile. Die mikrobielle Fermentation struktureller Kohlenhydrate liefert flüchtige Fettsäuren, die von den Tieren dann in der Leber zur Gluconeogenese genutzt werden. Die dabei entstehende Lactose ist Grundlage der Milchproduktion. Der physiologische Pansen-pH liegt dabei um den Neutralpunkt (6,5-7,2).

Doch eine schnelle Fermentation zu vieler pansenverfügbarer Kohlenhydrate (insbesondere Kraftfutter) führt zu einem übermäßigen Wachstum amylolytischer Bakterien, die eine verstärkte Produktion von flüchtigen Fettsäuren und Milchsäure zur Folge haben. Dies führt zu einem Absinken des pH-Werts des Panseninhalts und zu einer Veränderung des Pansenmikrobioms, bei dem amylolytische und zuckerverwertende Bakterien wie Streptococcus bovis gegenüber zellulolytischen Bakterien und Protozoen im Vorteil sind: der Pansen wird sauer. Unterschieden werden dabei die subklinische Pansenazidose mit einem pH noch über 5,5 und die klinische Pansenazidose, die sich dann auch in einer Störung des Allgemeinbefindens des Tieres äußert. Der pH-Wert liegt dabei meist zwischen 4,5 und 5,0 und kann in extremen Fällen bis unter 4,0 sinken. 

Verstärkt wird diese Entgleisung durch eine reduzierte Futteraufnahme und die Reduktion der physiologischen Abpufferung durch den Speichel, der beim Wiederkauen entsteht. Eine gut ernährte Kuh produziert dabei 150 bis 300 Liter Speichel pro Tag. Dieser Speichel enthält Natriumbicarbonat und hat einen alkalischen pH-Wert von etwa 8,3 - damit wirkt er auf natürliche Weise einer Ansäuerung des Pansens entgegen. Eine unzureichende Wiederkauaktivität durch geringere Menge an strukturwirksamer Rohfaser beeinträchtigt jedoch die Speichelproduktion  und damit die Abnahme der Intensität und Dauer des Wiederkäuens.

Ursache der Pansenazidose bei Rindern sind konzentratreiche Rationen nach dem Abkalben.

Symptome der Pansenazidose bei Rindern

Das zunächst auffälligste Symptom der Pansenazidose ist ein halbflüssiger, breiiger Kot. Die Stoffwechselentgleisung des Pansens führt außerdem zur Bildung toxischer Verbindungen, die die normale Entwicklung des Klauenhorns beeinträchtigen und Klauenrehe verursachen können. Das Auftreten von Lahmheiten kann wiederum die Symptome verschlimmern, indem es die Häufigkeit der Futteraufnahme reduziert. Chronische Pansenazidose beeinträchtigt zudem auch die Reproduktionsrate.

Symptome der Azidose bei Rindern:

  • Durchfall bzw. halbflüssiger, breiiger Kot
  • Gewichtsverlust
  • Rückgang der Produktion
  • Lahmheit durch Störung der Hufhornentwicklung
  • verminderte Futteraufnahme
  • Reproduktionsstörungen

Folgen der Pansenazidose

Während die subklinische Pansenazidose häufig unerkannt bleibt und „nur“ zu einer Reduktion der Milchleistung führt, bedürfen Kühe mit einer klinischen Pansenazidose einer tierärztlichen Behandlung.

Wie wird die Azidose diagnostiziert? 

Die Diagnose der (subklinischen) Pansenazidose beginnt mit einer gründlichen Analyse der Herde. Da nicht jede Kuh typische Symptome zeigt, können die Milchparameter hilfreich sein. Anzeichen für Azidose können ein reduzierter Fettgehalt (< 3,5) und ein erhöhter Eiweiß-Fett-Quotient (< 0,9) sein.

Diagnose Azidose Rind

Vorbeugung der Pansenazidose  

Für eine reibungslose Pansenfunktion und eine gute Entwicklung der Pansenmikroflora der Rinder ist ein neutraler pH-Wert erforderlich. Zur Vorbeugung einer Pansenazidose ist eine ständige und gründliche Beobachtung der Herde, insbesondere bei Rationsänderungen, von entscheidender Bedeutung. Häufig sind es die Milchleistungsparameter, die einen ersten Hinweis auf eine Pansenazidose geben – gepaart mit flüssigerem Kot und reduzierter Fresslust. Reagieren Sie schnell! So können Sie größere Verluste vermeiden. 

Neben direkten Puffersubstanzen wie Natriumbicarbonat, Magnesiumoxid oder Kalk aus polymorphen Meeresalgen haben auch lebende Hefekulturen einen positiven Einfluss auf die Pansenökologie. Sie fördern das Wachstum von zellulolytischen Bakterien, die Milchsäure verwerten, was zu einem Anstieg des Pansen-pH-Werts und einer Stabilisation des Gärprozesses führt, erhöhen die Futteraufnahme und stabilisieren die Verdauungsprozesse.

Das Produkt JOSERA DairyPilot bietet neben einer hohen Konzentration an lebenden, stabilisierten Hefekulturen und einem B-Vitamin-Paket auch eine Multikomponenten-Quelle aktiver Polyphenole, die von JOSERA entwickelt wurde. Diese Polyphenole unterstützen die Leistung und Gesundheit der Kühe. JOSERA DairyPilot kann unabhängig von der Rationszusammensetzung und dem Laktationsstadium der Kühe eingesetzt werden.

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