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Maul- und Klauenseuche bei Rindern – Symptome, Auswirkungen, Bekämpfung
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Maul- und Klauenseuche bei Rindern – Symptome, Auswirkungen, Bekämpfung

Geschrieben von Nina Rittweg

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine virale Infektionskrankheit, die Haus- und Wildklauentiere betrifft. Sie wird durch ein Virus aus der Gattung der Aphtoviren verursacht. Aufgrund ihrer hohen Verbreitungsgeschwindigkeit und den großen Verlusten wird sie als die schwerste Tierseuche betrachtet. Dies führt dazu, dass sie offiziell bekämpft werden muss.
 

Symptome und Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche

Die Maul- und Klauenseuche ist äußerst ansteckend und Rinder sind besonders anfällig für diese Krankheit. Ist ein Tier im Betrieb betroffen, kann man von einer Ansteckung der gesamten Herde ausgehen. Sie ist auch eine Zoonose, obwohl eine Übertragung auf den Menschen eher selten erfolgt. Die Krankheit äußert sich in Form einer Septikämie mit charakteristischen Blasen an Lippen, Zunge, Nasenöffnungen, Euter und in den Zwischenrippenräumen.

 Kuh frisst
Die Maul- und Klauenseuche ist eine Seuche, die von Amts wegen zu tilgen ist.

Wenn die Blasen platzen, bilden sich Geschwüre, die ohne Narbenbildung abheilen. Die Tiere haben bis zu 41 °C Fieber und auch Appetit und Wiederkäuverhalten sind vermindert. Die Krankheit geht mit einer erhöhten Speichelproduktion einher und beim Öffnen des Mauls ist ein charakteristisches schmatzendes Geräusch zu hören. Auch Lahmheit wird bei den betroffenen Tieren festgestellt.


Der Verlauf der Krankheit führt zu einer Leistungsverschlechterung, einschließlich reduzierter Milchproduktion bis hin zum Verlust der Tiere. Obwohl die Sterblichkeitsrate gering ist, ist die Maul- und Klauenseuche eine der gefährlichsten Seuchen und wird daher intensiv bekämpft. Die Sterblichkeitsrate wird bei erwachsenen Rindern auf 2-3 % geschätzt, ist aber bei Jungtieren im akuten Verlauf (insbesondere bei Myokarditis) viel höher (50-70 %). Die Bekämpfung hingegen fordert viel mehr Opfer. Sie wird im Seuchenfall von Ämtern, Bund und Ländern koordiniert. 

Übertragung der Maul- und Klauenseuche

Das Virus findet sich in großen Mengen im Rachen und im oberen Teil der Speiseröhre. Die Ansteckung erfolgt in erster Linie durch Kontakt mit den Sekreten der betroffenen Tiere, insbesondere mit der Flüssigkeit und dem Epithel der Hautbläschen sowie den Ausscheidungen und ausgeatmeter Luft. Rinder sind besonders empfänglich für eine aerogene Infektion.


Die Ansteckung kann jedoch nicht nur durch Kontakt mit infizierten Tieren, sondern auch durch tierische Produkte, Personen, die in Kontakt mit kranken Tieren kommen, sowie Vögel und Nagetiere erfolgen. Infektionen treten auch durch Kontamination mit Geräten auf, die mit erkrankten Tieren in Berührung gekommen sind.


Das Virus wird bereits mehrere Tage vor dem Auftreten klinischer Symptome ausgeschieden und kann in MKS-positiven Rindern über drei Jahre persistieren, was die Gefahr eines erneuten Ausbruchs der Krankheit birgt.

Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche

Obwohl Deutschland offiziell als frei von MKS gilt, wird die Krankheit noch immer behördlich überwacht. Das ist auch notwendig, denn in anderen Ländern ist die Krankheit noch immer aktiv und der grenzübergreifende Tiertransport sowie der globale Handel mit Tierprodukten, Einstreu und Futtermitteln birgt das ständige Risiko einer erneuten Einschleppung.

Schon der bloße Verdacht auf Maul- und Klauenseuche muss gemäß dem Tiergesundheitsgesetz unverzüglich dem Veterinäramt bzw. dem Landkreis gemeldet werden. Dann erfolgt eine Testung des Bestands, um den Verdacht zu bestätigen. Im Seuchenfall werden kranke und verdächtige Tiere unverzüglich gemerzt, auch notgeimpfte Kühe können getötet werden. Eine Schlachtung kommt nicht infrage. Oberflächen und Gegenstände, die mit kranken Tieren in Berührung gekommen sind, müssen desinfiziert werden. Kadaver, Abfälle und Produkte aus Gebieten mit Maul- und Klauenseuche müssen entsorgt werden . Außerdem wird eine Schutzzone von 3 km und eine Überwachungszone von 10 km um den betroffenen Betrieb eingerichtet, da es wahrscheinlich ist, dass sich die Seuche zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits weiterverbreitet hat.

FarmCHAMPs-Autorin Nina Rittweg
Autor

Nina Rittweg

Über Nina Rittweg: "Besser geht immer! Als Rindertierärztin stehe ich jeden Tag auf verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben: Ich sehe die Futtertische, die Silos, die Kühe und Kälber - und überall Potential, immer noch ein bisschen besser zu werden. Gerne trage ich mit meinem Wissen aus Studium, Wissenschaft und Praxis dazu bei!"

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