Hundekot auf einer Wiese

Hundekot auf Wiesen

Geschrieben von Nina Rittweg

Ein Spaziergang mit dem Haustier macht echten Hundeliebhabern zwar Freude, als Landwirt kennen Sie aber sicher auch die Schattenseiten des regen Spazierbetriebs. Nicht selten ist das Grünland, das für die Futtergewinnung vorgesehen ist, durch Hundekot, aber auch durch Müll, Zigaretten, etc. verunreinigt. Was aus Sicht einiger Hundehalter nur ein kleiner Fehler ist, birgt für Landwirte erhebliche Risiken. Doch warum ist das so und was können Sie dagegen tun?

Neospora Caninum – Parasit im Hundekot

Hunde dienen als Endwirte für den gefürchteten Parasiten Neospora Caninum, der weltweit die häufigste Ursache für Fehlgeburten bei Rindern ist. Um den eigenen Viehbestand zu sichern und unnötige und hohe Kosten zu vermeiden, ist das Vorbeugen eines Befalls also unentbehrlich. Gerade, wenn sich in Ihrem Stall Fehlgeburten und Aborte häufen, macht es Sinn, Ihre Tiere einmal auf diesen ungebetenen Gast untersuchen zu lassen.
Um den Parasiten zu übertragen, müssen Hunde selbst infiziert sein. Das passiert z. B. über das Fressen von befallenem, rohen Fleisch eines Zwischenwirts, wie Rindern, Büffeln, Schafen, Ziegen, Pferden und Füchsen. Gelangen die Hinterlassenschaften des betroffenen Hundes ins Grünland und anschließend ins Futter, können letztendlich auch die damit ernährten Tiere befallen sein. Die Kothaufen fremder Hunde im Grünland sind zwar eine sehr offensichtliche Gefahrenquelle, aber nicht nur fremde Hunde können Überträger des Parasiten sein. Das Risiko ist gerade beim eigenen Hofhund besonders hoch. Diese können schnell und unbeobachtet mit Neospora Caninum befallenes Nachgeburts- oder Abortsmaterial fressen oder sogar ihr Geschäft in der Nähe des Futters erledigen.

Fehlgärungen durch Hundekot

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Effekt von Hundekot im Grünland sind mögliche Fehlgärungen bei der Silierung von verunreinigtem Gras. Je nachdem, wie viel Fäkalien sich im Rohmaterial befinden und ob und welche Hilfsmittel Sie bei der Silierung verwenden, kann die Verschmutzung des Siliermaterials einen großen Teil, in extremen Fällen sogar die ganze Einheit unbrauchbar machen. Auch, wenn Sie kein Silo herstellen und das Grünfutter frisch verwenden oder sogar verkaufen wollen, sinkt dessen Wert erheblich – ein Verlust, den es zu vermeiden gilt.

Gegen Hundekot auf Wiesen - Was tun?

Aufklärung bei Verbrauchern hilft

Im Kampf gegen unerwünschte Fäkalien im Grünland gilt: Vorbeugen ist besser als den Schaden hinterher wieder beseitigen zu müssen. Das Aufsammeln der Hundehaufen ist zwar meist nötig, besser ist es aber, diese gar nicht erst in die Wiese gelangen zu lassen.

Um das zu erreichen, ist es wichtig, die Hundehalter direkt aufzuklären. Eine Möglichkeit dafür sind gut sichtbare Hinweisschilder, die darauf aufmerksam machen, dass das Grünland der Futtererzeugung dient und darum nicht mit Hundekot verunreinigt werden darf. Eventuell können Sie auch hier in die Vorreiterrolle treten und gemeinsam mit der örtlichen Gemeinde bzw. Stadt auch in größere Informationstafeln investieren.

Was Sie als Landwirt tun können

Auch Sie als Landwirt sind gefordert und können mit ein paar einfachen Hinweisen Gutes tun:

  • Halten Sie freilaufende Hunde von Ställen fern.
  • Entsorgen Sie Nachgeburten Ihrer Rinder schnell und sicher.
  • Halten Sie das Futter und die Futtertische sauber.
  • Lassen Sie die Kühe bei vermehrten Auftreten von Fehl- oder Totgeburten auf Neospora caninum untersuchen und merze dabei infizierte Rinder.

Fazit

Hundekot im Grünland stellt ein hohes Risiko für Ihren Betrieb dar. Sie brauchen aber nicht tatenlos zuzusehen, wie das Futter für Ihre Tiere verschmutzt wird und Sie tun gut daran, hier so viel Vorsorge wie möglich zu leisten. Ihre Tiere und Ihr Betrieb werden es Ihnen danken.

FarmCHAMPs-Autorin Nina Rittweg
Autor

Nina Rittweg

Über Nina Rittweg: "Besser geht immer! Als Rindertierärztin stehe ich jeden Tag auf verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben: Ich sehe die Futtertische, die Silos, die Kühe und Kälber - und überall Potential, immer noch ein bisschen besser zu werden. Gerne trage ich mit meinem Wissen aus Studium, Wissenschaft und Praxis dazu bei!"

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